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Agile Führung in der VUKA-Welt

‚Agile Führung‘? Neuer Wein in alten Schläuchen? Nicht ganz!

Über Führung, Führungstechnik, Führungsphilosophie ist viel geschrieben und geforscht worden. Die Inhalte kreisen hauptsächlich um die Frage: Wie kann eine Führungskraft die Mitarbeiter dazu bringen, ihre Aufgaben zielgerichtet, zuverlässig, schnell und fehlerfrei zu erfüllen. Dabei war meist die Führungskraft der Alleswisser, der seine Mitarbeiter anleitete, aber alle Entscheidungen selber traf. Selbst beim Thema ‚Motivierung‘ schimmerte für den Mitarbeiter immer mal wieder ‚der kalte Hauch des Nicht-Ernst-nehmens, der Manipulation und der verdeckten Abwertung‘ (Reinhard Sprenger) durch. Dennoch gab und gibt es – unbestritten! – erfolgreiche Firmen. Firmeninterne Anpassungen und Änderungen (Stichwort ‚ChangeManagement‘) dauern allerdings immer noch lange, häufig quälend lange.

Jetzt sind Einflüsse mit Zerstörungscharakter (Disruption) am Horizont aufgetaucht: Globalisierung und Digitalisierung (Industrie 4.0!). Von langer Hand top-down durchgeplante Entscheidungen sind seitdem kaum noch möglich. Die Unternehmen werden bedroht von VUKA volatil (flüchtig), unsicher, komplex, ambivalent, eine Beschreibung für die Wirtschaftswelt, in der disruptiver Wandel möglich ist.
Hier setzt die Agile Führung an, um zwei Fähigkeiten zu generieren: auf Marktveränderungen schnell zu reagieren und die Innovationskraft merklich zu steigern. Allerdings: Herkömmlich aufgestellte, hierarchische Firmen kommen dabei an ihre Grenzen. Auf sie wächst der Druck, agiler zu werden.

Agile Führung und ChangeAbility

Agile Führung bewirkt ChangeAbility, also eine permanente und schnelle Anpassung an die VUKA-Welt. Während ‚ChangeManagement‘ eine eher langsame Abfolge von Maßnahmen ist, beschreibt ChangeAbility einen Prozess, der mit sehr konkreten Schritten verbunden ist:

  1. Problembewusstsein entwickeln
    Selbstanalyse, Mitarbeiterbefragung: Wie wollt ihr arbeiten? Was bremst euch aus? Wo verlieren wir Potential? Wie können eure Chefs euch die Arbeit erleichtern?
  2. Vom Kunden her denken
    Zweck: Dem Kunden den größten Nutzen liefern (Steve Jobs!). Kundenbefragung: Was braucht ihr? Welchen Service wünscht ihr euch? Wie können wir euch helfen, euer Business/ euer Leben besser zu machen? Welche unserer Prozesse und Strukturen sind aus eurer Sicht ein Hindernis?
  3. Mitarbeiter stärken
    Damit die Mitarbeiter mehr Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen, brauchen sie Befähigung und Spielraum. Welche Entscheidungen können sie selbst treffen? Wie stärken sie ihre intrinsische Handlungsenergie (Motivation)? Wie sichern sie – bei diesen massiven Veränderungen − ihre Bedürfnisse und Werte? Wie bleiben sie Mensch in einer ‚seelenlosen‘ Technokratie?
  4. Führungsmodell überprüfen
    Ob ein Team agil arbeiten kann, steht und fällt mit der Führung. Hierarchisches Denken, auto-ritärer Führungsstil und Misstrauen würgen jede Eigeninitiative ab. Wie kann agile Führung im Firmenkontext konkret aussehen? Sind die vorhandenen Führungskräfte dazu fähig? Verfügen sie (bereits) über den ‚weichen‘ Faktor Beziehungsmanagement?
  5. Agile Methoden wählen
    Die Methoden müssen mit Blick auf den Kundenutzen, Mitarbeiterbefähigung und Führungsmodell gewählt werden. Nicht alle Abteilungen haben denselben Agilitätsbedarf.
  6. Pilotprojekt aufsetzen
    In diesem Pilotprojekt arbeiten Freiwillige (ausgewählt nach hohem Wollen und hohem Können) mit agilen Methoden. Sie lernen eine neue Arbeitsform kennen − und gleichzeitig kann das Management die Effizienz überprüfen.
  7. Tools und Räumlichkeiten bereitstellen
    Digitale Kooperations- und Kommunikationstools fördern interdisziplinären Austausch und Ideenentwicklung.
  8. Führungskräfte weiterbilden
    Agile Arbeitsweisen könnten das Selbstverständnis der Führungskräfte bedrohen. Umso wichtiger ist es, dass sie eine unterstützende Haltung entwickeln. Strahlen sie Glaubwürdigkeit, Fairness, Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit (allgemein: Vertrauen) aus?
  9. Strukturen anpassen
    Ansätze zur Agilisierung können scheitern, wenn andere Strukturen und Prozesse in der Firma dazu nicht passen. Dazu gehören auch Entlohnungsmodell, Beurteilungssystem, Kar-rierewege usw.
Quellen: Versch. Artikel u.a. managerSeminare ab 2.17

 

Zur Unterstützung der Führungskräfte und Mitarbeiter auf dem Weg zur Agilen Führung hat SKE fünf Module entwickelt:

Modul 1: Grundlagen der Kommunikation und SoftSkills
Modul 2: Führungskompetenz und Konfliktmanagement
Modul 3: Selbst- und Arbeitsorganisation
Modul 4: Präsentation und Moderation
Modul 5: Summary and Committment